The Pirate Bay nach Razzia in Schweden offline - Rechtsanwaltskanzlei Herrle

15. Dezember 2014

Tipps Urheber- und Internetrecht

The Pirate Bay nach Razzia in Schweden offline

The Pirate Bay nach Razzia in Schweden offline
Eine der beliebtesten Internetseiten der Welt ist seit Dienstag offline, nachdem die schwedische Polizei eine Razzia bei einem Server-Hoster nahe Stockholm durchgeführt und nach Medienberichten mehrere Server und Materialien beschlagnahmt hatte. Das Serverzentrum Nacka war in einer bombensicheren Höhle untergebracht.
Offiziell sieht sich The Pirate Bay als legale Tauschbörse. Die seit 2003 bestehende Plattform steht aber seit langem im Verdacht, gegen das Urheberrecht zu verstoßen. Denn auf The Pirate Bay sind zwar keine Raubkopien zu finden, dafür aber werden Links angeboten, mit denen Nutzer legale und – aller Wahrscheinlichkeit nach – auch urheberrechtlich geschützte Daten untereinander tauschen können (Torrents). Bei Torrent-Seiten laufen Nutzer Gefahr, sich strafbar zu machen und müssen zumindest mit Abmahnungen rechnen, wenn sie gegen das Urheberrecht verstoßen. Offensichtlich rechtswidrige Vorlagen müssen stutzig machen. Und der Nutzer bietet die Datei beim Download regelmäßig für andere wieder an, so dass sie öffentlich verbreitet werden (P2P).
Nach der Abschaltung der schwedischen Pirate Bay-Domain sind auch andere Tauschbörsen vom Netz gegangen, etwa EZVT oder Torrage. Dass dies im Zusammenhang mit The Pirate Bay steht, gilt als höchstwahrscheinlich. Die Gründer von Pirate Bay sind 2009 und 2012 zu Haft- und Geldstrafen verurteilt worden.